Am Montag morgen machten wir uns mit nem kleinen Mietwagen in Richtung Tongariro National Park auf. Wir, das waren in diesem Fall zwei deutsche Mädels, ein Däne und ich. Leider waren die Wetteraussichten relativ schlecht, in strömendem Regen gings in Auckland los. Nach einem kurzen Stopp in Hamilton und an den für Neuseeland typischen "Scenic Lookouts" sind dann bei kaltem, bewölkten, aber trockenen Wetter in National Park angekommen.

National Park war die "Stadt" in der unsere Unterkunft stand, die allerdings nur aus diversen Hotels, Hostels, Lodges, einer Tankstelle, einem Bahnhof und der "Schnapps Bar" besteht. Im Prinzip so ziemlich am Arsch der Welt, es gab nicht einmal einen Geldautomat was für Neuseeland sehr sehr ungewöhnlich ist. Jedoch hat man wenn es nicht bewölkt ist eine wunderbare Sicht auf die Vulkane des Tongariro National Parks.

Leider hat das schlechte Wetter dafür gesorgt, dass wir am Dienstag nicht Snowboarden konnten weil die Skigebiete und die Zufahrtstraßen geschlossen waren. Meiner Meinung nach liegt das daran, dass die Kiwis ziemliche Amateure sind wenn es um Schnnee geht. Hier fahren auch alle Autos immer mit Sommerreifen. War jedoch gar nicht so schlimm, weil ich bei dem Wetter sowieso keine Lust gehabt hätte snowzuboarden. Als Alternativprogramm, haben wir nen Spaziergang gemacht. Die Vulkane Mt Ruapehu und Mt Ngauruhoe haben in "Der Herr Der Ringe" als Set für den Schicksalsberg/Mt Doom gedient. Dementsprechend sah die Landschaft davor auch sehr aus wie die "Marshes of the Dead" (weiß jetzt grad den deutschen Namen nicht).

Die Ähnlichkeit war sehr ausgeprägt, an manchen Stellen hatte es auch so Pfützen im Sumpf, nur das keine Toten darin lagen. Den Mittag haben wir in Ohakune verbracht wo wir dann wenigstens simuliert Ski gefahren sind.
Dann hat uns Kenneths iPhone gemeldet, dass die Sperrung der Straße zum Skigebiet Whakapapa aufgehoben ist, also haben wir uns das mal angeschaut. Eigentlich würd ich das nicht erwähnen, wenn da nicht eine (für mich etwas peinliche) Geschichte passiert wär. Als wir oben waren konnte man von einem Parkplatz aus gute Bilder machen. Der Parkplatz war im Gegensatz zur Straße voller Schnee (genauer gesagt Eis, sah aber aus wie Schnee). Da ich der Fahrer war bin ich natürlich gleich mal auf den Parkplatz gefahren und hab die Handbremse gezogen ;). Leider war der Parkplatz leicht abschüssig und der Ausgang am oberen Ende... Die Kombination von Auto mit Sommerreifen und Automatik hat es unmöglich gemacht ganz normal aus dem Parkplatz rauszufahren. Also haben wir gedacht, macht ja nix, dannn können wir schon mal üben die Schneeketten anzulegen. Nach 10 Minuten rumprobieren ging uns dann jedoch die Geduld verloren und wir haben dann mit vereinten Kräften das Auto rausgeschoben. War jedoch auch gut so, denn bei dieser Aktion haben wir festgestellt, das wir Vorderantrieb hatten unnd nicht Rückantrieb so wie uns das der Typ im Autoverleih gesagt hat. Wir hätten also die Ketten an den falschen Rädern angelegt.

Nachdem wir das überstanden hatten durften wir endlich, so wie jeden Abend, in die Hot Tubs!

Am nächsten Tag hatte dann tatsächlich ein Skigebiet offen, und wir konnten mit unseren Schneketten auch dort hin fahren. Die Anfahrt auf den Mount Ruapehu war auch sehr interessant, 5 km bevor der Schnee anfängt war man noch im Dschungel mit Palmen, bzw. palmenähnlichen Pflanzen. Mount Ruapehu ist ein aktiver Vulkan, der zuletzt 2007 aktiv war. Deshalb gabs zum Beispiel eine Broschüre, die erklärt was man bei einer Eruption machen soll. Ist ganz witzig, die haben zum Beispiel ihre Lifte in sichere und unsichere eingeteilt und wenn man Zeichen einer Eruption sieht, zum Beispiel Rauch oder herumfliegende Felsen (Originalton der Broschüre), dann sollte man die sicheren aufsuchen. Ansonsten zeigen die Skigebiete dort meiner Meinung nach leider ein bisschen was ein Monopol so verursachen kann, denn dort wird zum Beispiel moderne Technik wie Schneekanonen mit uralten Liften kombiniert. Die Lifte haben nicht einmal die Stange wo man sein Board darauf abstellt beim liften, geschweige denn eine Haube oder so was, was an diesem Tag sehr angenehm gewesen wäre. Im Prinzip war am Anfang nur ein Lift geöffnet, was zu einer gewissen Enge auf der Piste geführt hat. Zum Glück kam am Mittag dann die Sonne raus, woraufhin auch noch ein weiterer Lift geöffnet wurde.

Abends haben sich die Wolken dann zum ersten Mal verzogen und uns den Blick auf die Vulkane eröffnet. Um diesen Blick festzuhalten bin ich ein bisschen aus National Park rausgefahren und habe eine Stunde in der Kälte spendiert um das wohl bisher beste Foto meines Aufenthalts machen zu können. Zusammengesetzt aus zwei Aufnahmen mit jeweils 60 Sekunden Belichtungszeit (ich seh jedoch grad, das kommt in klein nicht ganz so spektakulär raus wie in groß):

An diesem Tag war auch Canada Day (der Nationalfeiertag in Kanada), weshalb es in der Schnapps Bar ein Special gab. Dort haben uns dann ein paar Fremde zu meinem Lieblingstrinkspiel aufgefordert! Das war sehr sehr cool fand ich.

Bei herrlichem Wetter gings am nächsten Morgen wieder Richtung Auckland. Man kann sich sehr gut vorstellen, das es ein hervorragender Skitag geworden wär.

Wie immer, wenn man bei herrlichem Wetter durch Neuseeland fährt haben wir unzählige erstklassige Fotomotive passiert. Das folgende Foto ist am Lake Taupo aufgenommen, im Vordergrund ne Palme, im Hintergrund die schneebedeckten Vulkane.

An diesem Tag mit 1A Sicht, bin ich dann endlich mal skygedived. Dazu zieht man so einen lustigen Anzug an:

War eine interessante Erfahrung in 15 000 Fuß (4500m) Höhe bei -13°C aus dem Flugzeug zu steigen. Was mich jedoch überrascht hat, war wie schnell man die maximale Fallgeschwindigkeit erreicht hat. Insgesamt 60 Sekunden dauert der freie Fall, dann zieht der Mitspringer an dem man festgemacht ist, den Fallschirm. Mir wars dann durch das Schaukeln des Fallschirm einigermaßen schlecht und einmal bin ich sehr erschrocken, als der Guide meine Gurte teilweise gelöst hat um mir mehr Bewegungsfreiheit für die Landung zu geben ohne mir das vorher mitzuteilen. Da bin ich mit einem Ruck mal um 10cm nach unten gerutscht.
An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an meine Kommilitonen die mir an meiner Abschiedsparty einen Zuschuß für solche Aktivitäten zukommen lassen haben. Das hat mir die Entscheidung leichter gemacht so viel Geld zu pulverisieren.
Auf der Rückfahrt ist mir dann noch was sehr schlechtes passiert. Auf einer kerzengeraden Strecke, war temporary 50 aufgrund einer Baustelle, die allerdings neben der Straße war. Ungünstigerweise hat der Polizist mit seiner Laserpistole 77 bei mir gemessen. Das bedeutet in Neuseeland 230 Dollar (100 Euro) Bußgeld. Zuerst hab ich gedacht, ich muss das gar nicht zahlen, weil ich ja das Land verlasse, inzwischen ist mein Stand jedoch, dass die Polizei dann von der Mietwagenfirma die Kreditkartennummer bekommt und das Geld trotzdem abbucht plus Gebühren. Naja, da werd ich mich halt mal noch genau informieren wie ich mich da irgendwie drum drücken kann.
Hi Flo,
AntwortenLöschenkann es sein, dass du bei deinem besten Neuseelandbild vergessen hast, den Objektivdeckel runterzunehmen?
Ja ich geb zu mit dem weißen Hintergrund und wenn man so wie du aus einem falschen Winkel auf den Bildschirm schaut, dann kommt es nicht soo gut raus, jedoch kann ich das ja noch ein bisschen bearbeiten...
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