Dienstag, 10. März 2009

Northland

auf die Initative von Stephen (dem Kanadier) bin ich letzten Donnerstag zu einem 5-Tagestrip in den hohen Norden aufgebrochen. Diesmal haben wir uns keinen Van gemietet, denn wir wurden nur von den Italienern Lorenzo und Margherita begleitet, sondern haben uns einen schnittigen Mitsubishi rausgelassen.

Von Auckland gings an der Ostküste über die einzige Mautstraße Neuseelands nach Norden. Wie immer bei unseren Trips war das Wetter am ersten Tag extrem dürftig und die Aussichten mit Sturmwarnung etc. noch dürftiger. Jedoch ist auf die neuseeländische Wettervorhersage (aufgrund der extremen Lage, mitten im Ozean) ungefähr soviel Verlass wie derzeit auf den FC Bayern (als ich das geschrieben habe, war das 7:1 noch nicht eingefahren, aber genau diese Unberechenbarkeit will ich hier parallelisieren) weshalb am nächsten Tag wunderschönes Badewetter war. Erste Station auf der Reise war die Bay of Islands, eine der bekanntesten Buchten Neuseelands mit sehr vielen Inseln. In zwei Wochen werd ich vermutlich dahin zurückkehren, nur weiß ich noch nicht ob ich den Segeltrip oder den Angeltrip buchen soll. Der Travelguide hat zu mir gemeint: "If you don't catch a fish in the Bay of Islands then you should stop fishing". Da sollte ich ihn vielleicht beim Wort nehmen ;). Im Moment tendier ich jedoch eher zum Segeln, weil wenn ich Angeln gehen würd, dann würd ich lieber auf Hai und Marlin gehen statt auf Schnapper (nicht soo groß) und das ist relativ teuer. Naja, jetzt zurück zu unserem Northlandtrip. Donnerstagabend sind wir in Paihia abgestiegen und hatten unseren Spaß beim Karaoke. Am nächsten Morgen sind wir dann bei schönem Wetter nach Russell, dem ehemaligen 'Hell Hole of the Pacific' übergesetzt wollten dort eigentlich irgendwas historisches Anschauen, sind aber letztendlich nur in ein Café gehockt und ein bisschen die Promenade entlangflaniert.

Dann gings weiter zu den Treaty Grounds in Waitangi. Der Name Treaty Grounds kommt von daher weil hier das Abkommen unterzeichnet wurde, das Neuseeland zur britischen Kolonie machte (aus Angst vor den Franzosen). Außerdem werden hier die Touristen abgezockt (20 Dollar Eintritt, Neuseeländer freier Eintritt) und es gibt noch das größte Kriegskanu der Welt zu bestaunen, gefertigt aus dem Holz eines Kauri Baumes.

Für einen kleinen Aufpreis haben wir uns dann noch die Maori Kulturvorführung reingezogen. Ich hab das meiste davon gefilmt, aber das Highlight, als wir am Ende alle den Haka getanzt haben, konnte ich leider nicht aufnehmen.

Nachdem wir unser Zeug in unser Käfer- und Spinnenverseuchtes Cabin gebracht haben gings dann noch an den Strand,der auf dem Foto von unserem Auto zu bewundern ist. Ehe wir den Abend in einem exzellenten israelischen Restaurant verbrachten. Ich hab mir mit Lorenzo für lächerliche 21 Dollar pro Person (ungefähr so viel wie der Eintritt zu den Treaty Grounds) eine Platte geteilt, bei der man von allem probieren konnte. Hervorragend muss ich sagen. Nach dem Essen haben wir dann noch eine Shisha bekommen und der Israeli hat uns noch zu sich eingeladen, was wir dann auch gerne angenommen haben.

Am Samstag haben wir dann die Bay of Islands Richtung Norden Verlassen. Wir haben noch einen kleinen Umweg gemacht und sind an eine schöne Bucht auf einer Halbinsel gefahren.

Außerdem haben wir uns auf einem herrlich gelegenen Weingut eine Weinprobe bestellt.

Dann gings los zum Cape Reinga, dem nördlichsten mit dem Auto erreichbaren Punkt Neuseelands. Dort bot sich uns ein atemberaubender Anblick, Meereshorizont im 300° Winkel.

Da es schon spät war haben wir beschlossen noch den Sonnenuntergang anzuschauen, der jedoch auf den Fotos besser aussieht als er in echt war (Das Sonnenuntergangsprogramm von meinem Foto kann so einiges...)
.Am Sonntag stand dann mal wieder ein Highlight auf dem Programm: Sandboarden. Hier mal ein Video von meinen ersten Versuchen, wobei man dazu sagen muss, dass ich zu dem Zeitpunkt noch dachte, dass man das Ding lenken kann. Kann man aber nicht, nur geradeaus und Gas. Lorenzo hat das einmal ziemlich gut hingekriegt (inklusive Sturz, der im Tage später noch weh tat), was ich wenn ich die Zeit dazu finde noch zeitnah bei Youtube hochladen werd und dann unter "schauts euch an" verlinken.


Auf dem weiteren Weg an der Westküste herunter haben wir den berühmten 90-Mile Beach, der in Wirklichkeit gar nicht so lang ist rechts liegen gelassen, weil den anderen der Preis für eine Bustour (auf dem Strand) zu hoch war und ich ja kürzlich was viel besseres gemacht habe.
Neben den obligatorischen schönen Buchten haben wir dann noch den Tane Mahuta angeschaut, einen 2000 Jahre alten Kauri-Baum.

Ah und beinah hätt ichs vergessen: am Sonntag Abend war neben unserer Unterkunft das größte öffentlich zugängliche Teleskop der Nordinsel, was wir natürlich genutzt haben und uns den südlichen Sternenhimmel erklären lassen. Wir haben zum Beispiel den Saturn angeschaut, dessen Ringe zur Zeit (was wohl selten sei) senkrecht zu unserer Blickrichtung stehen, und Alpha Centauri, den zu uns nächsten Stern.

Insgesamt haben wir fast 1200 neuseeländische km zurückgelegt, was in etwa 2000 deutschen Kilometern entspricht (wenn man die Straßenverhältnisse umrechnet). Das Tempolimit liegt hier bei lächerlichen 100 km/h, was man jedoch auch manchmal auf Straßen fahren darf die man mit 50 nehmen sollte.

Eine Erkenntnis dieses Trips und meines sonstigen Aufenthalts: falls ihr euch mal fragt wie das Bild aussieht, das man im Ausland von einem Deutschen hat, hier ist es:

richtig, der sieht genau so aus wie ich: was ich damit sagen will ist, dass jeder Idiot, selbst wenn ich mit 2 Italienern und einem Kanadier unterwegs bin mich als Deutschen erkennt. Das geht mir langsam auf den Sack, weshalb ich mich jetzt teilweise schon als Schwede ausgeben musste ;-)

Ach übrigens, der Vollständigkeit halber meine neue Adresse und Telefonnummer:
237/2 26-48 Te Taou Crescent
Auckland 1010

+64 21 0747432

und noch ein bisschen Angeberei zur Lage meiner Wohnung: meine Wohnung, Gleise, Subway, McDonalds, KFC, PizzaHut, Hafen, Meer...

4 Kommentare:

  1. Deinem Sonnenuntergangsbild ist größte Ehre widerfahren: Die Oma hat es als Hintergrundbild für ihren Desktop eingerichtet.

    AntwortenLöschen
  2. Hört sich nicht schlecht an. Aber - hast du nicht eigentlich Uni?
    Bei uns wirds langsam ein bisschen wärmer, der Schnee schmilzt und in ein oder zwei Wochen wirds dann wohl bei uns wärmer sein als bei dir. Hab mein Badzeug schon hergerichtet...

    AntwortenLöschen
  3. ja Uni geht jetzt dann so richtig los, wir müssen richtig viel machen, jedoch hab ich mich grad beim Canoeing Club angemeldet und werd das Wochenende entweder beim Kanufahren, Kayaken oder Rafting verbringen. Schöner Witz, hab heute zum ersten Mal den Pulli ausgepackt...

    AntwortenLöschen
  4. jaja dann werd ich mal diese Woche mit meinen Strandbildern protzen...
    du Sack. Das liegt nur an deiner Kamera, dass es so geil aussieht, nicht wahr!!!!!!!!!

    AntwortenLöschen