Montag, 27. Juli 2009

Singapore once again

So, bin wieder im Free Internet in Singapur. Leider hab ich noch nicht ganz die halbe Reise hinter mir und meine Lust zu fliegen ist schon komplett aufgebraucht. Bis hierhin ist alles glatt gelaufen. Meine Hauptsorge mal wieder das Gepaeck, war kein Problem. Hab ohne Waage meine Taschen auf 23,7 kg gepackt, 23 sind legal, also kein Problem. Trage jedoch mehr als 15 kg im Handgepaeck rum, theoretisch waeren 7 + Laptop erlaubt... ;-0

Im Flugzeug gibts echt ein grosses Angebot an Service, das man Sachen umsonst kriegt und so. Jedoch muss man vorsichtig sein, denn heute hab ich einen Scotch mit Cola bestellt, dann hab ich einen Becher der dreiviertels mit Scotch und Eis gefuellt war bekommen und ne Dose Cola. Das hat dann erstmal ungefaehr so wie purer Scotch geschmeckt... Naja, hauptsache umsonst.

Fuer alle die es nicht wissen, ich werde mehr oder weniger sobald ich zurueck bin fuer zweieinhalb Wochen zum Kinder quaelen ins Zeltlager aufbrechen. Dort werd ich nicht mal ein Telefon haben und schon gar kein Internet.
Dann besuch ich noch fuer eine Woche die Mari in Barcelona und erst dann, gegen Ende August werd ich zum ersten Mal laengerfristig in Stuttgart auftauchen. Braucht euch also nicht wundern wenn ich mich vorerst nicht melde und auch nicht auf Mails etc. reagiere.

Freitag, 24. Juli 2009

Kingdom of Tonga

Als wir in Tonga angekommen sind, waren wir wie erwähnt erstmal erstaunt, dass es nicht so warm war wie angenommen. Vielleicht erklär ich kurz noch wer wir sind, das ist der Flo mit den Rastas aus Deutschland, der Kenneth aus Dänemark und ich. Nichtsdestotrotz haben wir uns gleich zum Strand aufgemacht. Um auch ein bisschen was vom Land zu sehen, sind wir zum Strand gelaufen haben dann aber gleich das freundliche Angebot einer tonganischen Familie wahrgenommen auf ihrem Pickup mitzufahren. Das Reisen per Autostopp wurde in den folgenden zwei Wochen dann zur guten Tradition weil die Tonganer uns, entweder weil wir weiß sind oder weil sie einfach freundlich sind, immer mitgenommen haben.

Leider war meine Erkältung noch zu stark so dass ich, während die anderen badeten mit dem T-Shirt am Strand gefroren hab. Die Strände in Tongatapu, der Hauptinsel Tongas waren auch ein bisschen anders als ich mir das vorgestellt hatte, die komplette Insel ist von einem Riff umgeben, dort wo die Wellen gegens Riff prallen kann man nicht schwimmen, nur in dem vom Riff abgeschirmten Bereich.

Am nächsten Tag haben wir dann erst einmal Nuku'alofa, die Hauptstadt erkundet. Was uns gleich aufgefallen ist waren die Busse. Ein Bus in Tonga ist etwas kleiner wie die Busse bei uns und das wichtigste Teil im Bus ist die Anlage, die immer voll aufgedreht wird. Außerdem kann man den Bus überall anhalten, per Winken wenn man nicht im Bus sitzt und per an einer Schnur ziehen die dann eine Fahrradklingel neben dem Fahrer betätigt wenn man im Bus sitzt. Natürlich fährt man immer mit offener Tür. Wir haben dann immer wenn es möglich war denn Bus genommen, weil es mal abgesehen davon dass es billig war einfach immer saucool war im Bus rumzucruisen. Zahlen tut man einen Betrag den sich der Busfahrer spontan ausdenkt und erst beim aussteigen. An diesem Abend sind wir dann mit Toni, unserem Gastgeber in Tongatapu zum tonganischen Dinner mit anschließender traditioneller Tanzshow in einer Höhle gefahren. Obwohl das Essen nicht so schlecht war, musste ich feststellen dass ich nicht so ein Riesenfan von tonganischem Essen bin. Die Teller waren dafür sehr interessant. Die Tanzshow war halt auf Touris ausgerichtet wobei die mich einmal stark beeindruckt haben wo sie Feuer mit der Zunge von der einen Seite einesStabes zur anderen übertragen haben.

Am Samstag haben wir uns dann zum ersten Mal auf ne andere Insel aufgemacht. 'Eua war das Ziel. 'Eua ist nur 3 Stunden mit der Fähre von Tongatapu entfernt und im Gegensatz zu Tongatapu nicht flach. Die Fahrt mit der Fähre die uns im Voraus als sehr abenteuerlich beschrieben wurde, zum Beispiel war beim letzten Mal ein Pferd mit auf der Fähre und die Leute haben sich reihenweise übergeben. Als es mir schlecht wurde hab ich mich aufs Dach der Fähre verzogen. Dort musste ich feststellen, dass die Sicherheitsausrustüng der Fähre auf drei Rettungsringe ohne Leine und ein paar alte Autoreifen beschränkt war. Die Halterungen für die Rettungsboote waren auch noch vorhanden. Die Fähre hat sehr gewankt, weil wir parallel zu den circa 5m hohen Pazifkbrechern gefahren sind. Erst nach dem Anlegen hat der Kenneth uns dann erzählt was während wir auf dem Dach waren sich unten abgespielt hat, nämlich das die ganzen Babies die dabei waren gespien haben und auch einige andere Personen ihrem Fensterplatz noch einen Vorteil abgewonnen haben.

Nachdem wir in 'Eua angekommen sind, haben wir uns gleich ein Auto gesucht das uns mitgenommen hat. Zum Glück haben wir eines gefunden, dass uns ein ganzes Stück in den unbewohnten Norden chauffiert hat. Dort haben wir versucht Captain Nemo's Höhle zu finden um dort die Nacht zu verbringen. Die Navigation war sehr schwierig, weil keine gescheite Karte von der Gegend existiert und die Wegbeschreibung im Travelguide sehr ungenau war. Zuerst haben wir ein Plateu erreicht von dem man eine unbeschreibliche, schwer in Bilder zu fassende Sicht hat. 120m über dem mehr auf den Klippen zu stehen, 180° Sicht zu haben nur ein schmaler Dschungelstreifen zum Meer und der Sound wie die Wellen gegen das Riff prallen. Hier das Foto von dem Strand den wir versuchten zu erreichen.
Es gibt nur einen Weg der dort hinunter führt und der war sehr gut versteckt. Nach einer einstündigen Suche (und einsetzender Dämmerung) hab ich! schließlich den Weg entdeckt. 15 Minuten abwärts im Dschungel und dort war auch die Höhle. Leider konnten wir aufgrund der Dunkelheit und dem anspruchsvollen Kletterpart nach der Höhle kein Nachtbad nehmen. Dafür hatte die Übernachtung in einer Höhle mittem im Dschungel, 3 Minuten vom Strand absolut was. Highlight Nummer eins in diesem Urlaub.

Am nächsten Tag haben wir dann natürlich das Baden noch nachgeholt. Dann mussten wir unsere Wanderpläne ein bisschen abändern, weil wir die Quelle an der wir unsere Trinkflaschen auffüllen wollten nicht gefunden haben. Wir hatten ziemliches Glück, insgesamt haben uns drei Autos (abgesehen dass es auf einer Insel mit 5000 Einwohnern nicht viele gibt, wird am Sonntag in Tonga eigentlich nix gemacht, auch nicht Auto gefahren) passiert und jedes hat uns ein Stückchen mitgenommen. Dann hat eine zweitägige Regenperiode angefangen. An einem Tag sind wir noch durch den Dschungel zu einem Wasserfall gelaufen. Der Rambo auf dem Bild, das bin ich...

An den Shower Falls angekommen, hab ich mich ein bisschen im Canyoning im kleinen Stil versucht. Dann hab ich noch in den Wasserfall gepinkelt. Das hat einen speziellen Grund warum ich das erwähne, denn als ich den Bach wieder runtergelaufen bin, musste ich feststellen, dass die Trinkwasserversorgung dort angeschlossen war. In der folgenden Nacht ist es mir dann sehr schlecht geworden. Diagnose (selbst erstellt) Lebensmittelvergiftung wegen schlechtem Trinkwasser als Strafe für die Verseuchung (mega Kalauer Wortspiel versteckt). Daraufhin hab ich zwei Tage fast nix gegessen, was mir die Zeit natürlich nicht gerade unbedingt verbessert hat. Eigentlich wollten wir am Dienstag wieder auf die Hauptinsel fahren, jedoch kam am Montag Abend keine Fähre an, weshalb wir einen Tag länger bleiben mussten. Das war dann jedoch ein Tag mit gutem Wetter, woraufhin wir uns Fahrräder geliehen haben (mit Pedalbremse) und an den Strand gefahren sind.

Mittwoch morgen um 5 ist dann die Fähre zurückgefahren. Weil wir Mittwoch Abend um 10 die Fähre in die Ha'apai Gruppe genommen haben, sind wir an diesem Tag im Prinzip nur in der Stadt rumgegammelt. Jedoch haben wir einen Umzug von dem zu dieser Zeit stattfindenden Heilala Festival gesehen. Das war sehr interessant. Von deutscher Fasnetsmusik, über Blasorchester bis hin zu modernen Technoliedern wurde dort alles gespielt, ziemlich durcheinander.

Vor der Überfahrt hatte ich ehrlich gesagt ziemlich Schiss, weil es mir durch meine Krankheit nicht so gut ging und ich schauerliche Geschichten über diese Fahrt gehört hatte. War dann allerddings kein Problem. Statt den 6 Stunden die wir erwartet haben, hat die Fahrt die ganze Nacht gedauert, so dass wir nicht morgens um 4 uns noch die Stunden um die Ohren schlagen mussten. Die unheimliche tonganische Organisation hat uns dann auch noch ne Stunde gekostet, weil der Hafen für die Fähre, die einmal pro Woche fährt, gerade besetzt war als wir ankamen. In der Ha'apai Gruppe war es prinzipiell wärmer und auch super Wetter während wir dort waren. Nach einem Tag auf Lifuka, sind wir dann nach Uoleva gefahren. Das ist eine unbewohnte traumhafte Insel auf der nur ein paar Resorts stehen. Als uns der Besitzer des Resorts abgeholt hat, waren wir erstmal etwas perplex als sein Sohn mit einem Gewehr bei dem Gepäck gewartet hat. Wir wissen bis heute nicht ob die das nur zum Jagen benutzen oder ob es tatsächlich zum Schutz dabei war. Der Travelguide hat gesagt "There is no love lost between the resort owners", vielleicht hat sich das ja darauf bezogen. Im Resort, in dem wir die einzigen Gäste waren, hatten wir diese Hütte, für die jeder von uns ungefähr 10 Euro pro Nacht bezahlen musste.

Die drei Tage die wir dort verbracht haben waren natürlich traumhaft. Wir hatten ein Seekayak, Schnorchelzeugs und jede Menge Kokospalmen. Ich hab mir natürlich als erstes die größte Machete geschnappt und versucht auf ne Kokospalme hochzuklettern. Das ganze ist gar nicht so einfach aber am letzten Tag wusst ich dann wies geht und hab erfolgreich die Nüsse erklettert und dann mit der entsprechenden Technik geöffnet.

An einem Tag hab ich das Seekayak genommen und bin zu dem guten Schnorchelrevier gefahren. Leider hatten wir keine Unterwasserkamera. Das Schnorcheln war das beste was ich je Unterwasser gesehen hab. Eine unglaubliche Diversität an Fischen und Korallen. In bunten Farben. An einer Stelle, ist das Riff steil in den Ozean abgebrochen, dort kam man sich vor wie in einem dieser Bildschirmschoner. Weil ich kein Bild vom Riff hab muss halt ein Kayaking Bild herhalten.

Ansonsten hatten wir in der Zeit natürlich herrliche Sonnenuntergänge. Abends geht auf so ner einsamen Insel nicht viel, aber dafür hats der Sternenhimmel sowas von in sich. Als wir dann wieder zurück nach Lifuka sind sind wir über einen Damm auf die nächste Insel gefahren. Witzig war, dass wir den Flughafen überqueren mussten. Die Rollbahn geht von der einen Küste zur anderen, also muss die Straße die Rollbahn überqueren. Ist so wie bei uns ein Bahnübergang, nur mit Rollbahn... Ganz im Norden angekommen, haben wir uns Seekayaks ausgeliehen und haben eine Insel umrundet und dann am Strand der nächsten Insel ne Pause gemacht. Das war Insel Nummer 6 von 7 die wir in diesen 14 Tagen betreten haben.

Weil die Fähre nur so selten fährt mussten wir ein Flugzeug zurück zur Hauptinsel Tongatapu nehmen. Das Flugzeug hatte 19 Sitze und ich konnte den ganzen Flug über die Beine hochlegen, weil im Sitz vor mir niemand saß. Leider sind wir dann wieder ins kalte und naße Wetter gefahren. Am nächsten Tag, unserem zweitletzten in Tonga, hat sich das Wetter wieder verbessert und wir sind auf die Pangaimotu Insel gefahren, direkt 5 Minuten von Nuku'alofa entfernt. Diese Insel ist auch unbewohnt und traumhaft, war jedoch nach Uoleva für uns nicht mehr so spektulär, dafür hatte es zwei Wracks zum tauchen.

Am Abend hab ich dann zum ersten Mal an einer Kavarunde teilgenommen. Kava ist das traditionelle Getränk für offizielle Anlässe im Südpazifik. Es wird aus einer Wurzel und Wasser hergestellt, sieht aus wie dreckiges Wasser und schmeckt wie dreckiges Wasser. Jedoch hat es eine berauschende Wirkung, angeblich ähnlich zu der von Marihuana. Ich hab versucht so viel wie möglich davon zu trinken, nach ungefähr 2 Litern war der Vorrat jedoch leer. So richtig eindeutig eine Wirkung gespürt habe ich nicht, abgesehen von einem ekligen Bratwurstgeschmack im Mund am nächsten Tag.

Am letzten Tag haben wir dann noch Blowholes besichtigt. Blowholes entstehen dort wo die harte Pazifikbrandung gegen das Riff klatscht. Da das Riff porös ist, entsteht ein Mordsdruck und es gibt geysirähnliche Wasserfontänen. Manchmal wenn die vom Riff zurückprallende Welle auf die herankommende trifft, türmen sich die Wellen spontan zur doppelten Höhe auf. Deshalb habe ich dort beeindruckt die größte Welle meines Lebens gesehen. Poseidon war an diesem Tag auch da und hat für unsere Kameras mutig auf dem Riff gepost...

Insgesamt warens natürlich zwei extrem fette Wochen, in einer ganz anderen Welt. Von Deutschland aus, kommt man einfach nicht so einfach in diese Gegend.

Freitag, 17. Juli 2009

Tonga - Lebenszeichen

Vor diesere Reise wussten wir nicht so richtig was wir von Tonga erwarten sollen. Jetzt sind wir schlauer. Das Koenigreich Tonga ist im Prinzip eine Bananenrepublik. Am Anfang war es kaelter wie erwartet, insbesondere mit meiner Erkaeltung. Mittlerweile ist es jedoch schoen warm. Ausserdem gab es bis heute noch keine Tag an dem ich gesundheitstechnisch hundertprozentig fit war, jedoch bin ich zuversichtlich dass ich morgen oder uebermorgen einen solchen Tag erleben werde. Das hoert sich jetzt ziemlich negativ an, das wars aber auch schon vom negativen her. Ansonsten ist es natuerlich traumhaft. Obwohl wir nicht die einzigen Touristen in Tonga sind hatten wir an zwei von drei Strandtagen den kompletten (herrlichen) Strand fuer uns. Im Moment sind wir gerade auf Lifuka in der Ha'apai Gruppe. Wir warten seit 4 Stunden auf einen Mann der uns mit einem Boot nach Uoleva faehrt, eine unbewohnte Insel auf der nur 2 Resorts stehen, jedoch ist zumindest in dem Resort in dem wir absteigen wollen, zur Zeit niemand anders. Bilder hochladen geht mit dem Internet in dieser Bar leider ueberhaupt nicht, aber jeder weiss ja sowieso wie das Paradies aussieht...

Mittwoch, 8. Juli 2009

The Indian Experience

Um 15o Dollar pro Woche zu sparen, bin ich jetzt für die Zeit zwischen meinem Skiing Trip und Tonga-Urlaub und für die 4 Tage nach dem Urlaub bei meinem indischen Freund Ankit eingezogen. Der lebt hier bei der Familie seines Onkels, der an der Uni seinen PhD (Doktor) macht. Zur Familie gehört natürlich noch die Frau und die beiden gerade 5 Jahre alt gewordenen Zwillinge Kush und Luv. Im Moment hab ich leider noch kein Foto, wobei ich das sobald ich wieder da bin noch nachholen werde. Ich werde auch bekocht, natürlich indisch, was mir bisher auch so einigermaßen geschmeckt hat. Auffällig ist, das bis auf am Sonntag Butter Chicken noch nie Fleisch aufgetischt wurde. Soll ja ganz gesund sein. Bin jetzt leider grad die letzten Tage trotzdem erkältet, was sich jedoch hoffentlich auf Tonga ganz schnell wieder gibt. Ansonsten muss man wenn man bei einer indischen Familie zu Gast ist sich lediglich Sorgen machen, wie man höflich Dinge ablehnt, weil alles fuer das Wohlbefinden des Gastes gemacht wird. Besonders nett sind natürlich die beiden Kids, die mich mit ihrer piepsigen Stimme ungefähr hundert mal am Tag fragen: "Flowi, is this yours?". Leider sprechen sie noch nicht so gut Englisch, so dass die Kommunikation mit ihnen recht schwer ist.

Außerdem hab ich die Zeit genutzt um zu entspannen, zu feiern und noch die lokalen Sehenswürdigkeiten abzuklappern. So war ich im Waitakere Ranges Regional Park und im Zoo. Der Waitakere Ranges Regional Park ist im Prinzip eine bewaldete Hügelkette westlich von Auckland. Eigentlich wollt ich jetzt hier ein paar Fotos einfügen, aber da ich gerade an der Uni bin und die Verlinkungen von Facebook nicht funktionieren gibts dieses Mal keine Bilder.

Morgen werd ich recht früh aus den Federn müssen, den um 7 Uhr wartet am Flughafen von Auckland eine Maschine die mich ins Königreich Tonga und damit in den Sommer transportiert.

Samstag, 4. Juli 2009

Skiing Trip

Am Montag morgen machten wir uns mit nem kleinen Mietwagen in Richtung Tongariro National Park auf. Wir, das waren in diesem Fall zwei deutsche Mädels, ein Däne und ich. Leider waren die Wetteraussichten relativ schlecht, in strömendem Regen gings in Auckland los. Nach einem kurzen Stopp in Hamilton und an den für Neuseeland typischen "Scenic Lookouts" sind dann bei kaltem, bewölkten, aber trockenen Wetter in National Park angekommen.

National Park war die "Stadt" in der unsere Unterkunft stand, die allerdings nur aus diversen Hotels, Hostels, Lodges,  einer Tankstelle, einem Bahnhof und der "Schnapps Bar" besteht. Im Prinzip so ziemlich am Arsch der Welt, es gab nicht einmal einen Geldautomat was für Neuseeland sehr sehr ungewöhnlich ist. Jedoch hat man wenn es nicht bewölkt ist eine wunderbare Sicht auf die Vulkane des Tongariro National Parks.

Leider hat das schlechte Wetter dafür gesorgt, dass wir am Dienstag nicht Snowboarden konnten weil die Skigebiete und die Zufahrtstraßen geschlossen waren. Meiner Meinung nach liegt das daran, dass die Kiwis ziemliche Amateure sind wenn es um Schnnee geht. Hier fahren auch alle Autos immer mit Sommerreifen. War jedoch gar nicht so schlimm, weil ich bei dem Wetter sowieso keine Lust gehabt hätte snowzuboarden. Als Alternativprogramm, haben wir nen Spaziergang gemacht. Die Vulkane Mt Ruapehu und Mt Ngauruhoe haben in "Der Herr Der Ringe" als Set für den Schicksalsberg/Mt Doom gedient. Dementsprechend sah die Landschaft davor auch sehr aus wie die "Marshes of the Dead" (weiß jetzt grad den deutschen Namen nicht).

Die Ähnlichkeit war sehr ausgeprägt, an manchen Stellen hatte es auch so Pfützen im Sumpf, nur das keine Toten darin lagen. Den Mittag haben wir in Ohakune verbracht wo wir dann wenigstens simuliert Ski gefahren sind.

Dann hat uns Kenneths iPhone gemeldet, dass die Sperrung der Straße zum Skigebiet Whakapapa aufgehoben ist, also haben wir uns das mal angeschaut. Eigentlich würd ich das nicht erwähnen, wenn da nicht eine (für mich etwas peinliche) Geschichte passiert wär. Als wir oben waren konnte man von einem Parkplatz aus gute Bilder machen. Der Parkplatz war im Gegensatz zur Straße voller Schnee (genauer gesagt Eis, sah aber aus wie Schnee). Da ich der Fahrer war bin ich natürlich gleich mal auf den Parkplatz gefahren und hab die Handbremse gezogen ;). Leider war der Parkplatz leicht abschüssig und der Ausgang am oberen Ende... Die Kombination von Auto mit Sommerreifen und Automatik hat es unmöglich gemacht ganz normal aus dem Parkplatz rauszufahren. Also haben wir gedacht, macht ja nix, dannn können wir schon mal üben die Schneeketten anzulegen. Nach 10 Minuten rumprobieren ging uns dann jedoch die Geduld verloren und wir haben dann mit vereinten Kräften das Auto rausgeschoben. War jedoch auch gut so, denn bei dieser Aktion haben wir festgestellt, das wir Vorderantrieb hatten unnd nicht Rückantrieb so wie uns das der Typ im Autoverleih gesagt hat. Wir hätten also die Ketten an den falschen Rädern angelegt.

Nachdem wir das überstanden hatten durften wir endlich, so wie jeden Abend, in die Hot Tubs! 

Am nächsten Tag hatte dann tatsächlich ein Skigebiet offen, und wir konnten mit unseren Schneketten auch dort hin fahren. Die Anfahrt auf den Mount Ruapehu war auch sehr interessant, 5 km bevor der Schnee anfängt war man noch im Dschungel mit Palmen, bzw. palmenähnlichen Pflanzen. Mount Ruapehu ist ein aktiver Vulkan, der zuletzt 2007 aktiv war. Deshalb gabs zum Beispiel eine Broschüre, die erklärt was man bei einer Eruption machen soll. Ist ganz witzig, die haben zum Beispiel ihre Lifte in sichere und unsichere eingeteilt und wenn man Zeichen einer Eruption sieht, zum Beispiel Rauch oder herumfliegende Felsen (Originalton der Broschüre), dann sollte man die sicheren aufsuchen. Ansonsten zeigen die Skigebiete dort meiner Meinung nach leider ein bisschen was ein Monopol so verursachen kann, denn dort wird zum Beispiel moderne Technik wie Schneekanonen mit uralten Liften kombiniert. Die Lifte haben nicht einmal die Stange wo man sein Board darauf abstellt beim liften, geschweige denn eine Haube oder so was, was an diesem Tag sehr angenehm gewesen wäre. Im Prinzip war am Anfang nur ein Lift geöffnet, was zu einer gewissen Enge auf der Piste geführt hat. Zum Glück kam am Mittag dann die Sonne raus, woraufhin auch noch ein weiterer Lift geöffnet wurde. 

Abends haben sich die Wolken dann zum ersten Mal verzogen und uns den Blick auf die Vulkane eröffnet. Um diesen Blick festzuhalten bin ich ein bisschen aus National Park rausgefahren und habe eine Stunde in der Kälte spendiert um das wohl bisher beste Foto meines Aufenthalts machen zu können. Zusammengesetzt aus zwei Aufnahmen mit jeweils 60 Sekunden Belichtungszeit (ich seh jedoch grad, das kommt in klein nicht ganz so spektakulär raus wie in groß):

An diesem Tag war auch Canada Day (der Nationalfeiertag in Kanada), weshalb es in der Schnapps Bar ein Special gab. Dort haben uns dann ein paar Fremde zu meinem Lieblingstrinkspiel aufgefordert! Das war sehr sehr cool fand ich.

Bei herrlichem Wetter gings am nächsten Morgen wieder Richtung Auckland. Man kann sich sehr gut vorstellen, das es ein hervorragender Skitag geworden wär.

Wie immer, wenn man bei herrlichem Wetter durch Neuseeland fährt haben wir unzählige erstklassige Fotomotive passiert. Das folgende Foto ist am Lake Taupo aufgenommen, im Vordergrund ne Palme, im Hintergrund die schneebedeckten Vulkane.

An diesem Tag mit 1A Sicht, bin ich dann endlich mal skygedived. Dazu zieht man so einen lustigen Anzug an:

War eine interessante Erfahrung in 15 000 Fuß (4500m) Höhe bei -13°C aus dem Flugzeug zu steigen. Was mich jedoch überrascht hat, war wie schnell man die maximale Fallgeschwindigkeit erreicht hat. Insgesamt 60 Sekunden dauert der freie Fall, dann zieht der Mitspringer an dem man festgemacht ist, den Fallschirm. Mir wars dann durch das Schaukeln des Fallschirm einigermaßen schlecht und einmal bin ich sehr erschrocken, als der Guide meine Gurte teilweise gelöst hat um mir mehr Bewegungsfreiheit für die Landung zu geben ohne mir das vorher mitzuteilen. Da bin ich mit einem Ruck mal um 10cm nach unten gerutscht.


An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an meine Kommilitonen die mir an meiner Abschiedsparty einen Zuschuß für solche Aktivitäten zukommen lassen haben. Das hat mir die Entscheidung leichter gemacht so viel Geld zu pulverisieren.

Auf der Rückfahrt ist mir dann noch was sehr schlechtes passiert. Auf einer kerzengeraden Strecke, war temporary 50 aufgrund einer Baustelle, die allerdings neben der Straße war. Ungünstigerweise hat der Polizist mit seiner Laserpistole 77 bei mir gemessen. Das bedeutet in Neuseeland 230 Dollar (100 Euro) Bußgeld. Zuerst hab ich gedacht, ich muss das gar nicht zahlen, weil ich ja das Land verlasse, inzwischen ist mein Stand jedoch, dass die Polizei dann von der Mietwagenfirma die Kreditkartennummer bekommt und das Geld trotzdem abbucht plus Gebühren. Naja, da werd ich mich halt mal noch genau informieren wie ich mich da irgendwie drum drücken kann.

Sonntag, 28. Juni 2009

Das Ende der Gefährten

Heute ist der Lorenzo nach Seoul geflogen. Damit hat sich der erste aus unserem Freundeskreis verabschiedet. Leider sind die Abschiede hier ein bisschen härter als der Abschied von daheim war. Denn wenn ich wieder heimkomm ist bis auf die Jahreszeit alles so wie es war, wohingegen hier die Frage ist ob man sich überhaupt mal wieder sieht, beziehungsweise selbst wenn, dann wird es sicher nicht so genial werden wie die Zeit die wir hier hatten.

Außerdem hatt ich gestern (am Samstag) meine letzte Prüfung und am Donnerstag Abend hatten wir zum Abschied von Lorenzo noch im Skytower diniert. Erstmal was zur Prüfung: für alle die denken Deutsche wären überkorrekt und bürokratisch, der soll hier mal ne Prüfung schreiben. Das ganze fängt damit an, dass man morgens ins Gebäude kommt und erstmal rausfinden muss in welchem Raum man die Prüfung schreibt, denn das wird erst am Tag der Prüfung veröffentlicht. Meine Prüfung hat um 9:15 Uhr angefangen. Das heißt um diese Uhrzeit wird die Tür geöffnet und der Typ der Aufsicht hat fängt an den Standardvortrag über Handys zu halten. Dann muss jeder erstmal einen Studienausweis zeigen um überhaupt in den Raum zu kommen, obwohl der später nochmal überprüft wird. Die Taschen muss man vorne im Raum ablegen. Wenn man sich dann gesetzt hat, darf man um exakt 9:20 anfangen die Prüfung zu lesen. Hierfür sind 10 Minuten vorgesehen. Weil man die Aufgaben eh alle schon einigermaßen kennt ist man nach 3 Minuten fertig, darf dann aber noch nicht anfangen zu schreiben. Ab ungefähr 9:27 Uhr hatte ich meinen Kugelschreiber in der Hand um dann gleich anfangen zu können, ungefähr 30 Sekunden bevor wir anfangen durften zu schreiben wurde ich dann dazu aufgefordert den Kugelschreiber wieder hinzulegen. Als ich während der Klausur mal ein Diagramm falsch gezeichnet hab, hab ich das Papier zerknüllt, damit ich es nicht mit der richtigen Lösung verwechsle. Nach dem das zerknüllte Papier 30 Minuten auf dem Tisch lag, kam dann die Aufsichtsperson und hat es wieder entknüllt und mir mitgeteilt, dass ich alles abgeben muss und dass es mir nicht erlaubt ist etwas wegzuschmeißen. Total lächerlich das ganze. Der Professor darf übrigens den Raum nicht betreten, der kam nur mal kurz um die Taschenrechner zu kontrollieren.

Das Dinner im Skytower Restaurant Orbit war sehr gut. Zuerst haben wir noch die Möglichkeit genutzt kostenlos die Aussicht zu genießen und ich hab ein bisschen mit dem Foto rumexperimentiert. Hier einfach mal die Aussicht:

Und hier mit noch ein bisschen Vordergrund:

Wie schon erwähnt war das Essen auch sehr gut, hatte auch seinen Preis. Ich hab Angus Beef auf Kumarakartoffelbrei mit Pilzsoße gegessen:

Jetzt hab ich 8-9 Wochen wohlverdiente Ferien vor mir, jedoch nur noch 4 auf dieser Seite der Erde. Morgen werde ich mit zwei Deutschen und einem Dänen zum Skiurlaub aufbrechen. Außerdem zieh ich am gleichen Tag hier aus meinem Zimmer aus um Miete zu sparen und werde die restliche Zeit die ich hier noch verbringe bei meinem indischen Kumpel Ankit verbringen.

Dienstag, 23. Juni 2009

Wellington

Diesen Samstag bin ich mit Lorenzo nach Wellington geflogen. Hauptanlass war das Spiel der Rugby Nationalmannschaft, der All Blacks, gegen Frankreich. Im Voraus hat uns eine Bekannte die schon einen Tag früher angereist ist erklärt, dass alle Hostels ausgebucht sind für Samstag. Wir haben natürlich nicht so weit vorausgesehen und sind ohne Reservierung aufgebrochen. Plan B wäre halt gewesen, die Nacht durchzufeiern, was ja auch ganz witzig wäre. Als wir dann jedoch in der "Windy City" ankamen erwartete uns stürmisches Wetter mit Wellingtons berüchtigtem kalten Südwind und Regenfällen. Vor diesem Hintergrund war uns der Gedanke dann die Nacht über kein Dach über dem Kopf zu haben nicht mehr soo angenehm. Trotz der schlechten Vorzeichen sind wir dann einfach ins erstbeste Hostel reingelaufen und haben dort nach Unterkunft gefragt. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass wir die überreden müssen irgendwie auf der Couch oder so schlafen zu dürfen aber zu unserer Überraschung und Erleichterung, waren einfach noch zwei Betten frei. Dann konnten wir ganz entspannt zum Spiel gehen, was jedoch auch gar nicht so entspannt war. Unsere Plätze waren nicht überdacht. Da es in Auckland noch einigermaßen warm war, hatte ich weder Mütze noch Handschuhe dabei und der Regen und Wind haben uns ein bisschen frösteln lassen oder in anderen Worten: es war scheisskalt!

In der zweiten Halbzeit haben wir dann einen der wenigen freien Plätze genutzt und sind unters Dach gesessen. Faszinierend war das wir trotzdem etwas Feuchtigkeit und Wind abbekommen haben obwohl wir deutlich hinter der Dachkante saßen und eigentlich in einer Sackgasse für den Wind. Highlights waren die neuseeländische Hymne, die zur Hälfte in Maori gesungen wird, der Haka der All Blacks sowie die Brutalität des Spiels. Was ich immer beeindruckend fand sind die Einwürfe. Da stellen sich die Spieler in einer Linie senkrecht zur Auslinie auf. Die Teams schleudern dann jeweils einen ihrer Spieler hoch, der dann in der Luft "steht" und versucht an den Ball zu kommen. Auf dem Bild sieht mans leider nicht so gut, weil die Zuschauer im Hintergrund den Kontrast zerstören, aber der geschleuderte Spieler kommt ungefähr auf die doppelte Höhe seiner Körpergröße.

Eine Szene, die ich leider nicht als Foto festhalten konnte hat mich als an Fussballmemmen gewöhnten Zuschauer auch beeindruckt.  In Echtzeit sah es für mich so aus, als ob der Maori den Franzosen nur ein bisschen rüde weggeschuckt hat, bevor der zu Boden ging, in der Zeitlupe hat man dann jedoch gesehen, dass er ihm mit voller Wucht mit seinem Kopf geschlagen hat und zwar nicht im Zidane-Materazzi-Gedächtnis style sondern richtig...

Am nächsten Tag hat es nicht geregnet, wir sind jedoch trotzdem nicht zu so arg viel gekommen; lediglich zu ein bisschen Sightseeing, zum Beispiel auf den Mount Victoria zu laufen, einen Berg mit 360° Blick auf Wellington. Aufgrund der seltsamen Lichtbedingungen konnt ich jedoch kein gutes Foto machen, dafür jedoch eins im Civic Center.

Der Abend hatte dann noch das kulinarische Highlight des Trips parat: Mongolisches Barbecue. Das gab es in einem All-you-can-eat Restaurant mit BYO (Bring your own (wine)). Das Prinzip des Essens ist folgendes: man holt sich in einer Schüssel, asiatische Nudeln, Gemüse und (ich denk gefrorenes) dünn geschnittenes Fleisch. Das kann man dann noch mit Saucen übergießen und dann gibt man es dem Koch. der leert die Schüssel auf eine erhitzte Platte, schleudert es 30 Sekunden lang ein bisschen rum und füllt dann die Schüssel wieder mit dem fertigen Essen. Als guter Schwabe hab ich natürlich zuviel gegessen, was allerdings auch nicht schlecht war, weil es die Unmengen an Drinks an diesem Abend aufgefangen hat.

Ungünstigerweise war am nächsten Tag wieder ein bisschen regnerisches Wetter angesagt. Wir haben gehofft in der Owhiro Bay Robben zu sehen. Aber entweder sind dort nie Robben (so sah es aus) oder wir waren irgendwie am falschen Platz. Im Bus dorthin haben wir auch drei Surfer gesehen. Das Wetter war extrem garstig, mir war es teilweise mit allen Klamotten die ich gegen Kälte mitgebracht hab kalt und die drei Typen haben ernsthaft erwogen zu surfen, leider nicht dort wo wir letztendlich rumgeschlendert sind.

Wenn man sich jetzt noch ordentlich Wind zu diesem Bild dazudenkt, dann kann man leicht nachvollziehen, warum die Cookstraße früher vielen Schiffen zum Verhängnis wurde. Sogar 1968, als laut Wikipedia Windgeschwindigkeiten bis zu 275 km/h gemessen wurden ist dort noch ein Schiff verunglückt (ganz interesannter Artikel).

Bevor wir dann in den Flieger zurück gestiegen sind, haben wir noch bei den Weta Caves vorbeigeschaut. Weta ist die Firma, die für etliche Filme, unter anderem "Der Herr der Ringe" die Special-effects produziert haben. Die "Caves" bestanden allerdings nur aus einem Austellungsraum mit einigen Reproduktionen oder Originalen von Filmutensilien und einem zugegebenermaßen sehr interessanten 20-minütigen Video über die Arbeit und Arbeitsweise der Firma.

Auf den nächsten Bildern sieht man einen Uruk-hai und mich, während Lorenzo sich lieber mit Gollum misst.