Weil wir noch die Schäden von unserem Ausflug in den Regenwald reparieren mussten (Batterie und CD-Player) sind wir erst spät losgekommen. Als erstes sind wir nach Surfers Paradise, oder einfach Surfers, wie man hier so sagt, gefahren. Falls ich das noch hinkrieg, dann kann man oben die Skyline sehen. Leider sind wir erst so spät angekommen, das wir nicht mehr baden konnten. Abends haben wir dann die Stadt erkundet aber irgendwie war da nicht so viel los. Da man ja nicht nach Surfers gehen kann ohne zu surfen und es dort traumhafte Wellen hat, habe ich dann am nächsten morgen meine ersten Versuche auf dem Surfboard gemacht. Beim anschließenden Einkauf in den Outlet-Stores von Billabong und Quiksilver habe ich dann das Kunststück fertiggebracht zwei verschieden große Schuhe kaufen zu wollen. Zum Glück hat der Typ an der Kasse das gemerkt. Leider hat er dann aber den zweiten Schuh in meiner Größe nicht gefunden, wahrscheinlich hat das schon mal jemand geschafft zwei verschiedene zu kaufen…
Von Surfers aus sind wir dann nach Norden gefahren. Zuerst einmal durch Brisbane und dann in den Glasshouse Mountains National Park. Auf dem Weg aus dem Nationalpark heraus haben wir spontan beschlossen, den direkten Weg zu fahren, was dazu führte, dass wir uns gnadenlos in einem Gewirr von teilweise unpassierbaren Pisten (der Begriff Straße wäre unangebracht) verirrten.

Als es dann langsam zu dunkeln begann haben wir uns schon darauf eingestellt die Nacht im Busch zu verbringen, was dann jedoch nicht nötig war, da wir dank des Navis den Weg heraus gefunden haben. Bis wir an der Küste in Caloundra waren, war es dann schon später Abend und wir mussten feststellen, dass man nicht in allen Backpackerunterkünften bis spät in die Nacht einchecken kann. Der Typ der im Hostel gerade Dienst hatte, war aber ziemlich cool und hat uns erlaubt einfach im Aufenthaltsraum auf der Couch zu pennen, wenn wir bis der Manager kommt wieder raus sind.
Am nächsten Tag war das Wetter nicht so gut. Ideal zum Surfen, denn die UV-Strahlung ist hier so extrem, dass man trotz sorgfältigem Eincremen mit 30+ Sonnencreme und Zinkcreme Sonnenbrand bekommen kann (ist mir gestern passiert) wenn man in der prallen Sonne surft. Dann sind wir zum Australia-Zoo gefahren, sind dann aber wegen des Regens nicht rein sondern haben ne Runde auf Australiens größter Kartbahn gedreht. Leider waren die meisten Kurven aufgrund der Feuchtigkeit geschlossen, so dass wir fast nur im Kreis gefahren sind. Dann gings wieder gen Norden wo wir schließlich in Noosa im Koala Beach Resort abgestiegen sind. Die Unterkunft dort ist richtig cool, mit einem Pool und einer Bar in der jeden Abend was los war. Am nächsten Tag haben wir uns dann überlegt uns mal zu erkundigen was es kostet einen 4-Wheel-Drive (Geländewagen) auszuleihen. Für 200 australische Dollars (100Euro) haben wir dann für den nächsten Tag einen bekommen, jedoch durften wir ihn dann schon am Vortag um 12 abholen, so dass wir ihn praktisch 2 Tage hatten. Um uns auf unsere große Tour am nächsten Tag einzustimmen sind wir dann schon mal ein bisschen mit dem 4WD durch die Gegend geheizt und haben dann noch einen kleinen Bushwalk durch nen Nationalpark gemacht. Dort haben wir einige Tiere zu Gesicht bekommen.

Zuerst einmal hat ein männliches Känguru nicht einmal 10 Meter hinter uns den Weg überquert, dann haben wir ne Rieseneidechse gesehen und als wir fast schon wieder am Auto waren, haben wir noch mal 2 Kängurus getroffen, denen wir uns bis auf 2 Meter Entfernung nähern konnten.

Auf der weiteren Fahrt haben wir noch einen riesigen Vogel (Spannweite mindestens 2 Meter) und einen Bearded Dragon (Echse) gesehen. Außerdem haben wir es geschafft einen Track zu finden auf dem wir selbst mit unserem 4WD umdrehen mussten weil wir nicht mehr weiter gekommen sind. Unsere große Tour am nächsten Tag war dann das Highlight des Urlaubs. Wir sind in den Great Sandy National Park reingefahren und dann 40 Kilometer abgelegen Strand mit bis zu 110 km/h hochgefahren. Mit einem Fahrzeug das einem nicht gehört kann man dann auch mal ordentlich in die Brandung reinfahren, was wir dann auch gemacht haben.

Um mal einen deutschen Sänger zu zitieren: „Das war zum Abspritzen, geil!“… Auf dem Rückweg sind wir dann durch den Wald gefahren. Dabei mussten wir den Noosa River überqueren. Wir haben festgestellt, dass vor und nach der Brücke eine Abzweigunng war, also haben wir kombiniert, dass es vielleicht auch eine Furt gibt. Nach anfänglichem Zögern (1250 Dollar Selbstbehalt bei unnötig verursachten Schäden) sind wir dann jeder einmal durchgefahren ;). Insgesamt war die ganze Fahrt ein Riesenspaß, weil wir an Stellen an denen man normalerweise mit dem Auto extrem langsam fährt mit unserem 4WD extra noch beschleunigen und richtig drüberschanzen konnten…
Am Abend ist uns dann auch noch was Witziges passiert. Um 12 Uhr ist die Party in der Bar immer zu Ende gewesen. Nachdem wir am dritten Abend schon wussten, dass die beiden Nachtclubs der Stadt nix taugen, sind wir im Hostel herumgelungert. Da es in der australischen Nacht ja relativ warm ist, haben wir beschlossen noch im Pool zu baden. Als wir dort ankamen, stellte sich heraus, dass im Pool gerade eine Engländerin mit einem Iren Sex hatte. Es war jedoch trotzdem noch ein anderer im Pool, weshalb wir uns dann auch nicht vom Baden abhalten ließen. Es kamen dann auch noch andere Leute in den Pool und nach kurzer Zeit ist die Engländerin dann nackt aus dem Pool gestiegen hat sich angezogen und dann dem Iren ein Handtuch gereicht. Als der Manager des Hostels uns dann eine halbe Stunde später aus dem Pool geschmissen hat, musste ich dann feststellen, dass sie ihm wohl mein Handtuch gegeben hat, welches ich dann auch nicht mehr zurückbekommen hab. Jetzt muss ich mich aufregen, dass der blöde Ficker (wörtlich gemeint) mein Handtuch hat. Den nächsten Tag sind wir dann gemächlich angegangen, wir ham uns einfach im Hostel für den Tag Surfboards ausgeliehen. Da hab ich mir dann auch den schönen Sonnenbrand geholt. Dann gings auf direktem Weg wieder zur Gastfamilie nach Chambers Flat.
Heute bin ich dann nach Neuseeland aufgebrochen. Ich musste feststellen, dass die Uni mich hier auch einfach in einem Hostel untergebracht hat. Ansonsten ist es hier ein paar grad kälter als in Australien und die Uhrzeit ist vernünftiger auf den Tag abgestimmt (es ist jetzt halb Acht und es ist immer noch hell). Die Zeitverschiebung zu Deutschland, beträgt jetzt 12 Stunden, ich bin also so weit von zu Hause entfernt wie nur möglich…